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QUALITÄTSANFORDERUNGEN AN MARKENGETREIDE

 

Dipl.-Ing. Gerhard Schöggl, Versuchsanstalt für Müllerei, Wien

   
  Die Qualitätsmerkmale des Getreides gliedern sich in Gesundheitszustand, Mahlfähigkeit und Backeigenschaften.
   
  Backqualität
  Unter dem Begriff Backqualität versteht man im allgemeinen die Eigenschaften eines Mehles zur Erzielung einer möglichst optimalen Gebäckqualität. Die Backbetriebe stellen heute hohe Anforderungen an die Mehlbeschaffenheit. Sie erwarten gute Wasseraufnahme, gleichmäßige Verarbeitungseigenschaften sowie ein Optimum an Volumen und Gebäckausbildung. Erst aus dem Zusammenwirken vieler Mehlkomponenten und deren enzymatische Beeinflussung im Teig sowie während des Backprozesses ergibt sich das entsprechende Backverhalten.
Es ergibt sich somit ein direkter Zusammenhang zwischen Getreidequalität und Backeigenschaften. Steigender Kleber- und Proteingehalt erhöht die Backqualität. Die gewünschte optimale Klebermenge kann jedoch nur dann im Getreidekorn produziert werden, wenn eine entsprechende Nährstoffversorgung, insbesondere mit Stickstoff, gegeben ist.
   
Protein
  Der Proteingehalt gilt als das wichtigste Qualitätsmerkmal bei Weizen. Es ist in den meisten Getreidestandards der Welt verankert und im internationalen Handel als Wertmaßstab üblich. In Österreich ist neben oder anstatt der Proteinmenge der Klebergehalt als Bewertungskriterium eingesetzt.
   
  Neben der Proteinmenge hat aber auch die Proteinqualität sehr großen Einfluss auf das Backverhalten, deren analytische Erfassung aber hinsichtlich Methodik und Aussagefähigkeit ungleich schwieriger ist.
  Beim Sedimentationswert nach Zeleny handelt es sich um einen Quellungsvorgang der Eiweißstoffe in verdünnter Milchsäure. Es wird dabei nicht vom isolierten Kleber ausgegangen, sondern von einem unter definierten Bedingungen ermahlenen Versuchsmehl. Die Reproduzierbarkeit ist gut.
  Die Bestimmung der Qualität des ausgewaschenen Klebers kann durch Prüfung der Quellfähigkeit in verdünnter Milchsäure (Quellzahl nach Berliner) oder durch Messung seiner Dehnbarkeit und Elastizität erfolgen.
  Neben der Proteinmenge hat aber auch die Proteinqualität sehr großen Einfluss auf das Backverhalten, deren analytische Erfassung aber hinsichtlich Methodik und Aussagefähigkeit ungleich schwieriger ist.
   
Stärke
  Die Hauptkomponente des Mehlkörpers ist Stärke. Ihr Einfluss auf die Backqualität kommt weniger in der Quantität als vielmehr in ihrer Zustandsform zum Ausdruck.
Diese wird vor allem von der Enzymaktivität bestimmt und kommt in der Verkleisterung sowie im Gehalt von Stärkeabbauprodukten zum Ausdruck. Mit Amylogramm und Fallzahl stehen geeignete Verfahren zur Prüfung der Verkleisterungseigenschaften und etwaiger Auswuchsschädigungen zur Verfügung.
   
  Markengetreide hat nicht nur vertraglich festgelegten Bestimmungen (Anbaurichtlinien, Fruchtfolge, Sorte, Düngung, Pflanzenschutz, etc.) zu entsprechen. Es wird auch erwartet, dass solches Getreide auch jene Qualität aufweist, die es ermöglicht, daraus gute Mehle sowie hochwertiges Brot und Gebäck herzustellen.